Wandbilder laden zum Nachdenken und Handeln ein
Die Erfahrungen in Malawi und insbesondere in Chingalire haben gezeigt, dass eine Ausstellung im „klassischen Sinne" wie in Deutschland üblich, nicht so angenommen wird. Es gibt zu wenig Platz in den Schulen. Die Räume sind überfüllt mit den vielen Schüler*innen.
Die Wände in den Schulen werden gebraucht, um aktuelle Informationen zu zeigen. Deutlich ist auch geworden, dass für die Frauen Klimaschutz nicht die höchste Priorität hat, sondern die Gesundheit der Kinder und der werdenden Mütter, die weite Wege laufen müssen, um ihre Kinder zu gebären. Vom Wissen zum Handeln ist oft ein langer Weg. Insbesondere, wenn die Lebensumstände sehr schwer sind. Alltägliche Information regen zum Weiterdenken und zu einer Auseinandersetzung an. Aus diesem Grund wurde beschlossen, dass der beliebte Künstler James Benedikt auf den gemauerten öffentlichen Wänden in Chingalire in traditioneller Weise Bilder mit Informationen zum Thema Klimawandel, Bildung und Kinderarbeit, Kochen mit und ohne Mbaula malt, die jederzeit von jeder und jedem gesehen werden.
Die Entwürfe basieren auf dem Diskussionsprozess. Sie beziehen auch die Ziele der SDGs mit ein. Die Wände werden gesehen. Nicht nur von der vor Ort lebenden Bevölkerung, sondern auch von den Gästen und Freund*innen die nach Chingalire kommen. Die Bilder sprechen für sich. Bei besonderen Anlässen werden sie abends auch beleuchtet. Ein kleines Dach schützt sie vor Regen. Immer wieder lädt der Chief Gäste aus dem Ausland ein, um mit ihnen in den Dialog zu treten und voneinander zu lernen. Globales Lernen ist nicht nur ein Schlagwort für den Chief.
Er sucht den Austausch. Unter Berücksichtigung des Bildungsniveaus der Menschen in seinem Dorf, geht er dies behutsam an. Seine Schwester Monica, eine Lehrerin, unterstützt ihn dabei. Er hatte bereits die Erfahrung machen müssen, dass unerfüllte Erwartungen zur Unzufriedenheit und Demotivation führten. Er hatte auch erfahren müssen, dass ein Gerücht schnell etwas zerstören kann. Der Maler James Benedikt kennt die malawische Tradition.